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Friday, October 17, 2014

Pornland: Wie die Pornoindustrie uns unserer Sexualität beraubt - How Porn Has Hijacked Our Sexuality

Was folgt bezieht sich nicht auf das Buch, das ist meine Meinung über Mainstream-Pornos und über die herrschenden gesellschaftlichen  Zustände, in der sexuelle Gewalt alltäglich ist.

Weil die Pornoindustrie von Männern dominiert wird, ist es kein Wunder, dass sie NUR die männlichen perversen Sex-Fantasien produziert, die mit der Realität nichts zu tun haben.
Vor allem Jugendlichen wird durch das Internet nicht nur diese perverse Scheiße vermittelt,
sondern viele werden davon auch süchtig. Täglich 16 bis 20 mal zu wichsen ist bei Jungs keine Ausnahme. Da weder Eltern noch Schulen Kinder über Sex vernünftig aufklären, werden die meisten Wichser bleiben, womit ich nicht nur die Handarbeit meine, sondern Mädchen und Frauen ersetzen NUR die Hand.



Die meisten Menschen denken bei Pornografie an sympathisch wirkende Dinge wie Josefine Mutzenbacher, den Playboy, Schmuddelhefte mit Bildchen oder verstaubte Videokassetten. Es herrscht die Meinung vor, dass Pornografie zumindest auch die Befreiung vom überkommenen Denkvorschriften und Sozialnormen sei. Heute hat Pornografie mit den Medien des letzten Jahrhunderts kaum mehr etwas gemein. Durch das Internet ist eine Pornoindustrie entstanden, die fast ausschließlich aggressiven Charakter hat: Immer leichter ist der Zugang zu immer brutalerem Material, das Sex nur noch als harte Inbesitznahme und rücksichtsloses Quälen zulässt. Immer jünger werden die Konsumenten, immer intensiver die Wirkung dieser Produkte auf deren Vorstellungen und Handlungen. Ein ganzer Kulturbereich hat sich jeder Kontrolle entzogen, seine Hauptwirkung ist ein nie dagewesenes soziales Experiment: Die totale Entmenschlichung einer der intimsten Sphären des Menschen. Indem wir unsere Sexualität und die unserer Kinder von dieser Industrie bestimmen lassen, werden Frauen aber auch Männer systematisch entwürdigt. Diese moderne Form der Pornografie ist nicht nur kein Akt der Befreiung von Zwängen mehr sie ist selbst zum Feind humaner Verhältnisse geworden. Mit den Mitteln der Wissenschaft entlarvt Dines die Ökonomie der Pornografie, ihre Verbreitung und ihre Auswirkungen ebenso gekonnt wie vernünftig. Dieses Buch wird Ihr Leben verändern. Ignorieren Sie es auf eigene Gefahr.

Robin Morgan Ein unvoreingenommener Blick auf die Art, wie Pornoindustrie aus Verwertungsinteressen das Geschenk unserer Sexualität ausbeutet und beschädigt. Wendy Maltz Bravo, Gail Dines! Sie entlarvt ein großes Problem unserer Zeit, dem sich nur wenige stellen. Dines folgt dem Weg des Geldes, stellt Doppelzüngigkeit und Gier von Unternehmen bloß und zeigt dabei, wie die Pornografie stetig unseren Alltag infiltriert hat - von der Wiege bis zur Bahre. Diane Levin

Quelle amazon.de


How Porn Has Hijacked Our Sexuality

Astonishingly, the average age of first viewing porn is now 11.5 years for boys, and with the advent of the Internet, it’s no surprise that young people are consuming more porn than ever. And, as Gail Dines shows, today’s porn is strikingly different from yesterday’s Playboy. As porn culture has become absorbed into pop culture, a new wave of entrepreneurs are creating porn that is even more hard-core, violent, sexist, and racist. Proving that porn desensitizes and actually limits our sexual freedom, Dines argues its omnipresence is a public health concern we can no longer ignore.

Editorial Reviews
From Publishers Weekly
As pornography has become both more extreme and more commercial, antiporn activist Dines argues, it has dehumanized our sexual relationships. The radical objectification and often brutal denigration of women in porn, she holds, leaks into other aspects of our lives. Dines's argument rests on a compelling, close reading of the imagery and narrative content of magazines, videos, and marketing materials; what is missing, however, is a similarly compelling body of research on how these images are used by viewers, aside from Dines's own anecdotal evidence. The author's appropriation of addiction terminology—viewers are called users, habitual viewing is an addiction, and pornography featuring teenagers is called Pseudo-Child Pornography or PCP—is distracting and suggests that rhetorical tricks are needed because solid argumentation is lacking. Likewise, Dines's opponents are unlikely to be swayed by her speculation tying porn viewing to rape and child molestation, nor by the selective sources she draws on to support her point (convicted sex offenders). The book does raise important questions about the commoditization of sexual desires and the extent to which pornography has become part of our economy (with hotel chains and cable and satellite companies among the largest distributors). (July)
Copyright © Reed Business Information, a division of Reed Elsevier Inc. All rights reserved. --This text refers to the Hardcover edition.

From Booklist
Dines takes on the scourge of pornography and its permeation of all facets of culture in this history and call to action: “We are in the midst of a massive social experiment, and nobody really knows how living in Pornland will shape our culture. What we do know is that we are surrounded by images that degrade and debase women and that for this the entire culture pays a price.” Generously referenced, Dines' screed carefully builds her case that pornography's pernicious influence is a factor in the rise in brutishness and sexual violence, focusing specifically on how heterosexual pornography negatively impacts women. She has no time for arguments that so-called softer genres might be acceptable, and she goes into detail in explaining her reasoning. Perhaps she imputes too much significance to current flavors in the never-ending commodification of porn, but her purpose is to offer a compelling explanation of an issue that often makes Americans uneasy. A good, provocative title, but it should be remembered that to adequately discuss porn, one must adequately describe it. --Mike Tribby --This text refers to the Hardcover edition.

Source: amazon.com

Wednesday, August 20, 2014

Ungebändigt von Katherine Angel


Kurzbeschreibung
Dieses Buch ist ein intimes und erotisches Geständnis einer Frau und Geliebten. Es ist aber auch eine intensive Betrachtung widersprüchlicher und in unserer Gesellschaft fest verwurzelter Vorstellungen von Sexualität. Mit bemerkenswerter Offenheit reflektiert Angel die Geschichte ihrer sexuellen Begegnungen und Überzeugungen und zeigt, wie unser Leben durch unsere Sprache und unsere Erfahrungen geprägt wird. Lyrisch, erotisch, mutig und mit Bildern, die einem im Gedächtnis bleiben.

Über die Autorin
Katherine Angel arbeitet an der Queen Mary Universität in London. Sie untersucht die Geschichte weiblicher Sexualstörungen und hat unter anderem Fachartikel für »The Independent« und »Prospect« geschrieben.
Die Autorin lebt in London.

Aus dem Buch:

Liebesglück kann ein Geschenk des Zufalls sein; zum Teil eine Frage des richtigen Zeitpunkts. Vor ein paar Jahren tauchte ich aus einem unterirdischen Bereich auf- das Unglücklichsein fortgehoben - auf und davon! - ein Ballon von der Leine gelassen - und entrollte mich aus einer Lähmung des Denkens, Fühlens, Erinnerns.
Ich schnurrte nur so.
Und dann begegnete ich ihm. Die erste Nacht: Ich stieg hinten auf seine Vespa, er beugte sich zurück, packte meine nackten, unsicheren Beine und setzte sie auf die Fußrasten. Auf seiner Couch wickelten wir einander aus; und dann stand er auf, hob mich hoch, trug mich ins Nebenzimmer und warf mich aufs Bett.
Ich wurde von Wonne überflutet.
Ich war ein Wölkchen, und ich war frei.

Er war still; ich war geschwätzig.
Eines Nachts, als draußen ein frühes Morgenlicht heraufzog und wir ineinander verschlungen lagen, ein verschwommenes Gebilde aus Haut und Gliedern und Mündern, sprach ich träumerisch davon, wie sehr ich es liebte, wenn seine große Gestalt beim Sex über mir aufragte; wie sehr ich es liebte, wenn seine starken Arme meinen Hals umschlangen, während er von hinten in mich eindrang; wie ich es liebte, seine Kraft zu spüren, wenn er mich fickte - ja, er fickte mich, denn das - wir wollen nicht verschämt oder unehrlich sein - war es, was eindeutig hier geschah.
Ich verlor mich in meinen Träumereien. Er sah mich an, zog den Kopf zurück, wie um einen klareren Blick zu gewinnen, und sagte: Du bist eigentlich gar keine Feministin, stimmt's?
Ich lachte.
Ich erklärte nicht warum.

Was mir gefällt - oder was ich mir gern anschaue, und das ist vielleicht nicht dasselbe -, ist verrücktes Zeug mit Pep und Klasse und gerade so weit von den schmierigen Assoziationen von Porno (»Porno«, nicht »Pornografie«) entfernt, dass ich mich ohne Schaudern auf dem schmalen Grat schierer instrumentaler Lust bewegen kann. Stilisierte Körper voller Intelligenz und Spielfreude; in höchstem Maß ästhetisiert bis hin zum Leugnen dieser Ästhetik. Fotografen mit Talent und Witz - spielerisch, voll postmoderner Intertextualität!
Diese intelligente, ironische Ästhetik erfüllt eine klare Funktion: Sie wirkt nicht wie Porno. Oder nicht so, wie Porno meiner Meinung nach wirken soll, und das heißt: misogyn, zwanghaft, schäbig.

Doch misogyner, zwanghafter, schäbiger Porno ist nicht notwendig unerotisch - es kommt eben darauf an, was man unter erotisch versteht. Diese kerligen, wortkargen Männer und wackelnden Hochglanzfrauen bei ihren desolat-dämlichen Stelldichein - die sind mir peinlich. Da muss ich mich kringeln vor Lachen, muss mir die Augen zuhalten und fühle mich manchmal auch beleidigt. Ihre Verrichtungen haben etwas Totes, Freudloses an sich. Sie geben mir ein Gefühl innerer Leere, einer leichten Bedrücktheit - ein Gefühl, das vielleicht Ähnlichkeit hat mit der Trostlosigkeit, dem heftigen, nagenden Schmerz des Alleinseins, der, nach den Schilderungen männlicher Freunde und Liebhaber, manchmal zurückbleibt nach einem Orgasmus allein oder mit einem Menschen, den sie nicht lieben.

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